Wer sich diese Frage stellt und meint, sie beantworten zu wollen, der sei gewarnt. Kein menschlicher Wille, kein Verstand kann sie erfassen. Hier gibt es kein Heureka.
Die Dreieinheit ist ein Geheimnis, sie kann nicht entdeckt werden. Sie offenbart sich, wann und wem sie will. Diese Offenbarung ist ein Akt der Gnade, der im Heilsplan Gottes vorgesehen ist. Sie zielt nicht auf eine vollständige Schau Gottes, sondern auf eine Annäherung.
Die Empfänger dieser Gnade sollen Frucht bringen und der Welt in Demut die Dreieinheit offenbaren. Das soll hier geschehen.
Trinität, Dreieinigkeit und Dreifaltigkeit sind gebräuchliche Bezeichnungen für den Gott der christlichen Religion. Christen meinen damit, dass es nur einen Gott gibt und dass sich dieser eine Gott in den drei Personen Vater, Sohn und Heiliger Geist offenbart.
Alle drei Begriffe sind zu ungenau, um sich dem Wesen Gottes anzunähern. Dreieinigkeit bedeutet die gefühlsmäßige Zustimmung von drei Personen zu einem Wesen. Dreieinheit beschreibt nicht die Zustimmung, sondern die tatsächliche Existenz eines Wesens in drei Personen.
Die Dreieinheit verbirgt sich bereits in den ersten beiden Sätzen der Bibel.
»Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.«
Das Wort »Gott« steht hier für den Vater. Die Worte »Geist Gottes« stehen hier für den Heiligen Geist. Das Wort »Himmel» steht hier für eine vertikale Linie und das Wort »Erde« steht hier für eine horizontale Linie. Das Wort »und« verbindet die beiden Linien. Daraus ergibt sich die Form eines Kreuzes. Das Kreuz steht hier symbolisch für den Sohn und seine Aufgabe, Himmel (Gott) und Erde (Mensch) zu verbinden. Dazu muss Gott Mensch werden.
Ein wichtiger Hinweis auf die Dreieinheit findet sich in der Bibel, im 1. Buch Mose, Kapitel 1, Vers 26:
»Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen, als unser Bild, uns ähnlich!« Das Wort »uns« ist ein Hinweis auf die Dreieinheit, die sich im Neuen Testament vollständig offenbart.
"Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will."
Der Gitarrenbaumeister Roy Fankhänel hat 12 Dreieinheitsaltäre angefertigt.
Pfarrer Timo Gothe weiht sie am 13.10.2024 in der Herz-Jesu-Kirche in Weimar der Dreieinheit.
Der Sockel, sozusagen das Fundament, hat die Form eines Herzens, seine Farbe ist rot. Er symbolisiert das Wesen Gottes, die Liebe.
Die Altarflügel sind blau.
Auf der Rückseite des linken Altarflügels sind im geschlossenen Zustand die Worte Dreieinheit, Vater, Sohn, Heiliger Geist zu lesen. Die Liebe offenbart sich in der Dreieinheit.
Sie ist der Ursprung allen Seins und damit die Voraussetzung für unser Leben.
Wenn man den linken Altarflügel öffnet, sieht man die Worte:
Auf Gott vertrauen, und auf der Rückseite des rechten Altarflügels ein Bild der Gottesmutter Maria. Das marianische Ja zur Verkündigung des Engels: »Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn wirst du gebären; dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden.« ist die Voraussetzung für das, für uns sichtbare und erkennbare heilsgeschichtliche Wirken der göttlichen Dreieinheit.
Wenn wir den rechten Altarflügel öffnen, sehen wir die Worte in der Mitte des Altars:
Mensch werden und auf dem rechten Altarflügel die Worte: und heilen.
Es ist ein Wunder, durch das Ja Mariens, kann sich die Dreieinheit den Menschen offenbaren.
Gott wird Mensch, dem wir nachfolgen sollen, und der Heilige Geist beginnt in, durch und mit den Jüngern zu wirken.
Der Altar ist mit einer goldenen Krone geschmückt. Auf ihr stehen die Worte: Gedanken, Worte, Taten. Sie steht für die Krone der Schöpfung, den Menschen, als Ebenbild Gottes.
Der dreieinheitliche Gott schuf dreifaltige Ebenbilder, die dreieinig leben sollten. Gott ist ein Liebeswesen in drei Personen.
Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist. Das ist eine personale Dreiheit.
Diese Dreiheit existiert in vollkommener Liebe, also in vollkommener Einheit. Dreiheit und Einheit ergeben die Dreieinheit.
1. Korintherbrief, Kapitel 16, Vers 14: »Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.« Gott gibt jedem Menschen drei Werkzeuge.
Die Gedanken, sie stehen für den Vater.
Die Worte, sie stehen für den Sohn.
Die Taten, sie stehen für den Heiligen Geist.
Diese drei Werkzeuge machen den Menschen zu einem dreifaltigen Abbild des dreieinheitlichen Gottes.
Gott liebt alle Menschen und möchte von allen Menschen geliebt werden. Deshalb schenkt er dem Menschen seine Liebe, das nennt man Gnade. Der Mensch soll seine drei Werkzeuge, seine Gedanken, seine Worte und seine Taten von der göttlichen Liebe durchdringen lassen, damit er Gott, sich selbst und seinen Nächsten lieben kann. Das ist der Sinn der Gnade. Die göttliche Gnade ist ein Geschenk, nur sie macht den Menschen liebesfähig. Gott gibt jedem Menschen die Freiheit, seine Gnade anzunehmen oder abzulehnen.
Die Gnade Gottes ist ein Rufen der Dreieinheit. Der Mensch kann darauf dreieinig antworten.
Er kann: Auf Gott vertrauen, Mensch werden und heilen.
Gott zu suchen, zu finden und ihm zu vertrauen ist erstrangig. Das steht für den Vater.
Mensch werden bedeutet: Gott in Jesus Christus zu erkennen und ihm nachzufolgen. Das steht für den Sohn.
Heilen bedeutet: die eigenen Gnadengaben für Gott, den Nächsten und damit auch für sich selbst einzusetzen.
Das steht für den Heiligen Geist.
Andreas Prange
am 26.08.2024 in Ostfildern-Ruit.
Delphi Arthaus Kino
Sonntag, 2. Februar 2025 · Beginn: 18.00 Uhr
Tübinger Straße 6 · 70178 Stuttgart
Der Weltwasserbaum ist eine Vision des Weimarer Freigeistbundes.
21.12.2017