Der Baum der Erkenntnis steht für das Streben des Menschen nach Wahrheit – aber in Eigenmacht, ohne göttliche Führung. Adam und Eva griffen nach der Erkenntnis, ohne zuvor in der Liebe Gottes verwurzelt zu sein. Dadurch wurde ihnen die Wahrheit zur Bürde, nicht zur Befreiung.
Die Wahrheit tötet den unvollkommenen Menschen, wenn sie nicht von der Liebe getragen wird. Denn Wahrheit ohne Liebe ist wie ein Schwert ohne Scheide – scharf, kalt, verletzend. Die Erkenntnis, die aus Stolz geboren wird, trennt uns von Gott – sie macht uns nackt, verletzlich, schamvoll.
Dem gegenüber steht der Baum des Lebens, dessen Frucht die Liebe ist – jene bedingungslose, heilende, schöpferische Kraft, die von Gott selbst ausgeht.
Jesus Christus ist die Frucht dieses Baumes.
In Ihm offenbart sich, was wahrhaft Leben bedeutet: Hingabe, Barmherzigkeit, Versöhnung. Wenn der Mensch zuerst von diesem Baum gekostet hätte – wenn seine erste Suche Gott gegolten hätte – hätte er die Erkenntnis empfangen können als Geschenk, nicht als Last.
Es geht also um die Reihenfolge:
Nicht zuerst das Wissen, nicht zuerst das Verstehen – sondern zuerst das Leben in der Liebe, im Vertrauen auf Gott.
Hätte Adam zuerst vom Baum des Lebens gegessen, also die Liebe Gottes in sich aufgenommen, hätte ihm Gott die Erkenntnis sanft und heilsam schenken können – als Antwort auf seine Bitte, nicht als Konsequenz seines Stolzes.
Im lebenspraktischen Bild:
Liebe und Wahrheit sind die Arbeitshandschuhe Gottes.
Doch wenn man zuerst den Handschuh der Liebe anzieht – den warmen, weich machenden, verbindenden – und dann den Handschuh der Wahrheit – den festen, klaren, ordnenden – dann kann man die Schöpfung berühren, ohne sie zu verletzen.
So ist das Paradies nicht verlorengegangen – es ist nur verborgen.
Es liegt im Herzen des Menschen, der die Liebe vor die Erkenntnis stellt, der sich Gott zuerst zuwendet, bevor er sich die Welt erklären will.
Wenn wir diese Reihenfolge heiligen – Liebe vor Wahrheit, Gott vor dem Ich –
dann kehren wir zurück in das verlorene Paradies. Nicht durch Wissen, sondern durch Hingabe.
Nicht durch Macht, sondern durch Vertrauen.
In Genesis 3,24 heißt es:
„Und er vertrieb den Menschen und stellte östlich des Gartens Eden die Cherubim auf und die Flamme des blitzenden Schwertes, um den Weg zum Baum des Lebens zu bewachen.“
Diese Szene wird oft als Strafe gelesen – doch sie kann auch als Akt göttlicher Barmherzigkeit und Weisheit verstanden werden.
Denn:
Der Mensch hatte bereits vom Baum der Erkenntnis gegessen – in Unreife, im Misstrauen gegenüber Gott.
Hätte er nun auch noch Zugang zum Baum des Lebens erhalten – zur Unsterblichkeit –,
dann hätte sich seine getrennte, gefallene Existenz für ewig verfestigt. Die Cherubim sind also keine grausamen Wächter, sondern heilige Hüter,
die den Menschen davor bewahren, in einem Zustand ewiger Selbstherrlichkeit, Getrenntheit und Illusion festzustecken.
Heute sehen wir ähnliche Bewegungen:
Menschen, die durch Wissenschaft, Technik und Transhumanismus nach einer Unsterblichkeit ohne Gott streben.
Sie träumen vom „Übermenschen“, vom „ewigen Körper“, vom Leben ohne Tod – aber auch ohne Gnade.
Diese Bewegung ist der erneute Griff nach dem Baum des Lebens, ohne zuvor zur Liebe und Wahrheit Gottes zurückzukehren.
Der Mensch will das Ewige – aber ohne das Ewige Wesen. Er sucht das Leben – aber verliert die Seele.
Die Cherubim stehen als Zeichen dafür, dass Unsterblichkeit nur im Einklang mit Gott heilvoll ist. Ohne die Liebe Gottes wird ewiges Leben zur ewigen Trennung.
Darum bewachen die Cherubim den Weg – nicht um uns fernzuhalten,
sondern um uns zur Umkehr zu führen.
Der Weg zum Baum des Lebens ist nicht gesperrt – er ist geheiligt.
Nur wer durch die Liebe Christi geht, findet den Weg zurück –
nicht mit Gewalt, sondern mit demütigem Glauben.
04. März 2022
Die Vision Weltwasserbaum lebt!
Die Vision, einen Baum zu pflanzen und mit Wasserspenden aus aller Welt zu versorgen, um an seinen Früchten die Welt zu erkennen, ist in Erfüllung gegangen. Der Baum ist gestorben, weil die Welt kein Paradies ist und auch keinen Paradiesbaum braucht. Der Tod gehört zu unserer Welt.
Als dem Baum am 15. Oktober 2017 die ersten 12 Wasserspenden zugeführt wurden, erschien genau nach der Wasserspende ein Lichtschein vom Tongefäß entlang der Wasserspendenbehälter.
Möchte man es theologisch erklären, steht das Licht für den Heiligen Geist.
In jedem Gedanken, in jedem Wort und in jeder Tat verbirgt sich im Kern die Dualität des Lebens und des Todes. Suchen wir gemeinsam das Leben. Das Licht ist in jedem von uns.
Das ist der Sinn der Vision Weltwasserbaum.
Unsere Vision ist wie ein Baby, wir möchten sie zur Welt bringen.
Informationen dazu, stehen im Begleitschreiben unter dem Link "der film" .
März 2020
Der Weltwasserbaum ist gestorben. Die Frage nach dem Warum kann ich nicht beantworten.
13. Oktober 2019
Am 13. Oktober wurden die Wasserspenden 32 bis 39 dem Weltwasserbaum gespendet. Die Vision, dass wir an den Früchten des Baumes die Welt erkennen, ist in Erfüllung gegangen. Der Baum kämpft ums Überleben.
14. Oktober 2018
Am 14. Oktober wurden die Wasserspenden 24 bis 31 dem Weltwasserbaum gespendet.
Die extreme Trockenheit in diesem Jahr hat das Wachstum des Weltwasserbaumes beeinträchtigt. Aber der Baum lebt,
wie die Vision des Weltwasserbaumes lebt.
Visionen brauchen eben Zeit.
23. Juni 2018
Der Boden ist ausgetrocknet.
Es hat hier monatelang nicht geregnet.
Der Weltwasserbaum wurde deswegen künstlich bewässert.
Am 21. Juni 2018 wurde der Weltwasserbaum
3 Jahre alt. Seitdem hat es wieder mehrfach geregnet. Am 23. Juni wurden die Wasserspenden 13 bis 23 dem Weltwasserbaum gespendet.
15. Oktober 2017
Die Wasserspenden 1 bis 12 werden in einem Tongefäß vereint und anschließend dem Weltwasserbaum gespendet. Nach der Wasserspende scheint die Sonne entlang der Spendergefäße direkt auf das Tongefäß.
21. Juni 2016
Die beiden Triebe haben sich unterschiedlich entwickelt. Ein Trieb scheint krank zu sein. Er wurde später entfernt, damit der gesunde Trieb und somit der Baum überleben kann.
Der Weltwasserbaum ist eine Vision des Weimarer Freigeistbundes.
21.12.2017